Gemeinschaftsproduktionen mit Zweitausendeins Verlag
Benn-Mix
Gottried Benn, Hörwerke 1928-56. 11 Stunden

Gottfried BENN:

CD: Hörwerke 1928-56. 11 Stunden. Auf 10 CDs. Nur 49,95 EUR. Nr. 15007 (gibt es diese Ausgabe noch?)

MP3: Hörwerke 1928-56. 1 MP3-CD. 11 Stunden. Nur 14,95 EUR Nr. 15006 (nur bei Zweitausendeins erhältlich -> Link setzen)


Die erste umfassende Sammlung aller wichtigen Tondokumente. Der Rundfunk war für Gottfried Benn nicht nur eine geschätzte Verdienstquelle, sondern auch einer der wichtigsten Zugänge zur literarischen Öffentlichkeit. Hier konnte er mit Reden, Interviews, Lesungen von Gedichten und Hörspielen ein Massenpublikum erreichen. Hier vermittelte er zwischen Leben und Literatur, interpretierte eigene Dichtungen, erläuterte in Vorträgen und Gesprächen sein literarisches Selbstverständnis und nutzte das Leitmedium Radio, um sich zur Zeitgeschichte zu äußern. Diese CD-Edition versammelt erstmals alle wesentlichen Radio-Tondokumente Gottfried Benns. "Gibt es jemanden der einen klareren und überraschenderen Verstand hatte als Benn?" (Frankfurter Rundschau).

Pressespiegel:
Gottfried Benn: Hörwerke 1928-1956. - Hörbuch des Jahres 2004 - Platz 1 auf der Hörbuchbestenliste des Hessischen Rundfunks und des Börsenblatts im November 2004.
Hier wird Zuhören zum reinen Glück. Soviel von ihm habe ich gelesen. Und nun höre ich seine Stimme. Immer habe ich mich gefragt, warum die Frauen - drei Ehefrauen, zahllose Geliebte - diesen nur 1,67 Meter kleinen, korpulenten, fast kahlköpfigen Herrn mit den schweren Augenlidern so verfallen waren. Nur durch die Gedichte, wie ich? Hätte ich ihn denn auch geliebt, wenn ich ihn gekannt hätte? In Herz und Kopf unbezähmbarer Aufruhr, seit Tagen und Wochen, seit ich herumgehe und diese Stimme höre, leise, hell, bescheiden, fast zögernd zurückgenommen und doch von einer spürbaren, tiefen Sicherheit und unbeirrbaren Kraft. Ich ertappe mich bei Gedanken wie: Alles gäbe ich, würde diese Stimme einmal meinen Namen sagen - so egomanisch verrückt denken nur Liebende ... Diese nicht genug zu rühmende Hör-Edition, die Robert Galitz, Kurt Kreiler und Martin Weinmann bei Zweitausendeins großartig zusammengestellt und mit einem umfassenden, wunderschönen Booklet ausgestattet haben, macht auch die Defizite des Gottfried Benn deutlich ... Er ist virtuos mit dem Medium Radio umgegangen. Er, der eigentlich der Meinung war, Gedichte müsse man lesen und nicht sprechen, sprach seine Gedichte mit einer Intensität, die uns heute noch den Atem verschlägt. Bei Vorträgen oder in Diskussionen war er ohne jeden Versprecher, ohne "äh", ohne Kunstpausen oder auch nur kleinstes Zögern derart präzise, wie ich es nie sonst im Radio gehört habe ... Keiner ist uns so geblieben wie Benn. Wir zitieren ihn nächtelang, wir schreiben seine Verse in unsere Briefe, und wir erkennen uns als Benn-Gemeinde sofort. Diese Gemeinde hat mit dieser Edition des Hörwerkes einen Schatz bekommen. Aber: Auch alle anderen, alle, die Benn noch für sich entdecken möchten und müssen. Hier kann man auf zehn CDs, oder einer MP3, die alle elf Stunden enthält, Benns Vorträge zur Literatur hören, eine Diskussion mit Thilo Koch und Peter de Mendelssohn, ein hochinteressantes, heikles Gespräch über Emigranten und Dagebliebene, kontrovers und doch höflich und sehr intelligent geführt. Man hört Ausschnitte aus 'Doppelleben', die Totenrede auf Klabund, einen ergreifenden Essay über Nietzsche, in dem wir viel auch über Benn erfahren - 'Alles ist Lüge an', zitiert er den Zauberer in 'Zarathustra', aber 'dass ich zerbreche, dies mein Zerbrechen ist echt.' Und wir wissen: er spricht über sich selbst, er, der das Leben so lächerlich fand: "Wie soll man da leben? Man soll ja auch nicht", oder, nach dem elenden Tod seines Bruders im Ersten Weltkrieg: 'Ach, es ist ja alles unausdenkbar.' Man hört die Büchnerpreisrede von 1951, Streitgespräche mit Autoren und Verlegern, die berühmte Rede über 'Altern als Problem für Künstler', für Radio DRS in Bern abgewandt zu "Altern als Problem des schöpferischen Menschen", und man hört Gedichte, immer wieder die Gedichte. Es ist ein einziges großes Glück, dass dies alles endlich aus den Archiven ans Licht geholt und derart sorgfältig herausgegeben wurde. Zweitausendeins hat hier erstmals alle wichtigen Tondokumente von Gottfried Benn zusammengefasst, die meisten sind Mitschnitte aus dem Radio. Umfasst werden die Jahre 1928 bis zu seinem Todesjahr, 1956 ... Wir entdecken Benn neu auf diesen CDs, seine Kraft, seine Verletzlichkeit, seine blendende Formulierungskunst, seinen klaren Verstand ... Hier wird Zuhören zum reinen Glück, eine Schule des Nachdenkens ohne jede ehrgeizige Wichtigtuerei, eine fast verschwundene, klare Sprache. Schätze aus den Funkarchiven.
Elke Heidenreich in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2004.



Schätze aus den Funkarchiven. "Neues für Gottfried-Benn-Bewunderer und alle, die es werden wollen ... In jahrelanger Arbeit haben die Herausgeber 'Das Hörwerk 1928-56' zusammengetragen und in den Funkarchiven Schätze aufgespürt, die nicht einmal die Herausgeber der 'Sämtlichen Werke' bei Klett-Cotta kannten. Zum Beispiel hat die Diskussion über den 'Schriftsteller und die Emigration', die der kurzzeitig mit dem völkischen Gedanken der Nazis flirtende, in Deutschland gebliebene Benn 1950 mit dem 1933 nach England emigrierten Peter de Mendelssohn im SFB führte, erst über die Recherche des Frankfurter Verlages Eingang in die neue Ausgabe gefunden. Doch nichts ist spannender, als ihr zuzuhören ... Die CD und das mustergültige, den drei blauen Leinenbändchen der ebenfalls bei Zweitausendeins vorliegenden 'Gesammelten Werke' nachempfundene Begleitbuch, entfalten ein chronologisches Porträt des Dichters." Der Tagesspiegel Verschwundene Raritäten.
"Zweitausendeins erweitert seine elektronische MP3-Bibliothek um eine Rarität. Getreu seiner Maxime 'Ich bin nicht innerlich' hatte Gottfried Benn zur Selbstpropaganda den Rundfunk genutzt: zu Lyriklesungen, Essayvortrag, Hörspielen, Interviews und Diskussionen. Vieles, was einmal ausgestrahlt in den Archiven verschwand, ist jetzt auf CD gebrannt als Benns 'Hörwerk' von 1928 bis 1956 zu haben."
Neue Westfälische